Was macht Roberto Carlos heute – 2020?

Roberto Carlos da Silva Rocha. Ein Brasilianer, wie es ihn wohl kein zweites Mal geben wird. Kaum ein anderer Spieler prägte die Position des Linksverteidigers wohl so eindrucksvoll, wie der 1,68 Meter große Carlos. Spätestens durch sein spektakuläres Freistoßtor 1997 im Länderspiel gegen Frankreich, als er den Ball durch eine unvorstellbare Schusstechnik ins Tor drosch, gehörte der Brasilianer zu den ganz Großen der Fußballbühne. In diesem Artikel blicken wir auf seine Karriere als aktiver Spieler zurück und berichten zudem, was der begnadete Linksfuß unter anderem heute macht.




1995 – als der Brasilianer die europäische Fußballwelt betrat

Seine Karriere als Profi begann Roberto Carlos bei den Vereinen União São João und Club Atlético Mineiro. Von dort aus entschied er sich 1992 für einen Wechsel zu Palmeiras Sao Paulo. Für den brasilianischen Großstadtklub spielte er für mehr als 2 Spielzeiten und konnte mit seiner Spielweise überzeugen. Folglich wagte der Linksfuß 1995 den Schritt nach Europa und wechselte zu Inter Mailand. Auch bei seiner ersten Station in Europa konnte der schnelle Linksverteidiger auf sich aufmerksam machen. Allerdings setzte ihn der damalige Trainer Roy Hodgson nicht auf seiner eigentlichen Position als Linksverteidiger ein. Aus diesem Grund entschied er sich nach nur einem Jahr in Italien dazu, zu Real Madrid zu wechseln.

 

Die Ära Real Madrid

Über 10 Jahre prägte Roberto Carlos das Spiel der Königlichen und gehörte seit seiner ersten Saison zum Stammpersonal der „Galaktischen“. Insgesamt bestritt er 527 Spiele im Trikot der „Blancos“. Dabei gelangen ihm 69 Tore – und das als Linksverteidiger. Er gilt als einer der erfolgreichsten Akteure der Hauptstädter. So gewann er unter anderem dreimal die UEFA Champions League (1998, 2000, 2002), viermal die spanische Meisterschaft (1997, 2001, 2003, 2007), dreimal den spanischen Supercup (1997, 2001, 2003) und zweimal den Weltpokal (1998, 2002). Nur wenige Spieler des spanischen Rekordmeisters schafften es, sich so in die Herzen der Fans zu spielen, wie Roberto Carlos.





Eher verwunderlich – und wohl etwas verfrüht – erschien sein Abgang aus der spanischen Hauptstadt. Nach dem Ausscheiden aus der Champions League-Saison 2007/2008 musste sich der Brasilianer harscher Kritik aussetzen. So trennten sich die Wege beider Parteien ein Jahr vor Vertragsende und er schloss sich Fenerbahçe Istanbul an. Nach zwei Jahren am Bosporus kehrte er in seine Heimat zu Corinthians Sao Paulo zurück.

 

Neue Funktion als (Spieler)-Trainer

Auf sein einjähriges Intermezzo in Sao Paulo folgte seine Rückkehr nach Europa, genauer gesagt nach Russland, Anschi Machatschkala. Der zu diesem Zeitpunkt in der Premjer-Liga vertretende Klub wurde 2011 vom russischem Milliardär Suleiman Kerimow übernommen. Mit Roberto Carlos holte man den ersten prominenten Neuzugang in den Süden Russlands.

Allerdings fungierte der Weltmeister dort nicht nur als Spieler. Beide Seiten einigten sich auf eine Funktion als Spielertrainer für Roberto Carlos. Der erste Baustein für den Start des Brasilianers als Chefcoach wurde also gelegt. Aufgrund von rassistischen Vorfällen kehrte er dem Erstligisten nach nur einem Jahr aber den Rücken. Es folgten Trainerämter in der Türkei bei Sivasspor und Akhisar Belediyespor, ehe er sich 2015 für ein neues Abenteuer in der Indian Super League beim Delhi Dynamos FC, erneut als Spielertrainer, entschied. 

 

14 Jahre wichtiger Bestandteil der Seleção

Von 1992 bis 2006 spielte Roberto Carlos für die brasilianische Nationalmannschaft. Nicht nur mit Real Madrid konnte der Weltmeister von 2002 große Erfolge verbuchen. So ist er zusammen mit Landsmann Cafú der einzige Nationalspieler, der in sechs Endspielen auf dem Feld stand. Von diesen sechs Finalpartien konnte er vier gewinnen. Neben dem Weltmeisterschaftstitel gewann er zudem zweimal die Copa América und einmal den Confed-Cup. Nach erneuter Kritik an seiner Person, nachdem man im Viertelfinale der WM 2006 gegen Frankreich ausschied, erklärte er seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft. Dennoch bleibt er den Fans der Seleção natürlich in erster Linie in positiver Erinnerung. Insgesamt absolvierte Roberto Carlos 125 Spiele für Brasilien und erzielte dabei elf Tore.





 

Das macht Roberto Carlos heute

Wer glaubt, dass der Brasilianer dem Fußball nicht erhalten blieb, der irrt. Anfang 2016 kehrte der mittlerweile 47 Jährige in seine Wahlheimat Madrid zurück und nahm einen Job als Jugendtrainer der „Königlichen“ an. Roberto Carlos gilt heute als Mittelsmann zwischen dem Profibereich und der Jugendakademie und soll den Stars von morgen die Werte von Real Madrid vermitteln. Aber auch andere Funktionen im Verein hat der Ex-Weltstar mittlerweile übernommen. So ist er unter anderem auch in den Bereichen Marketing und Management tätig.

Bleibt abzuwarten, ob wir Roberto Carlos in Zukunft noch einmal als Cheftrainer am Seitenrand des Spielfeldes sehen werden. Mit Blick auf seinen jetzigen Werdegang scheint dies alles andere als ausgeschlossen.

 

 

 

Euch hat der Artikel zu Roberto Carlos gefallen? Dann schaut auch gern bei Spielern wie Gábor Király oder David Odonkor rein. Viel Spaß beim Lesen!

 


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