Saisonabbruch im Amateurfußball 2019/2020?

Die Fußballwelt diskutiert, wie sie mit den anhaltenden Folgen des Coronavirus umgehen soll. Ein Saisonabbruch im deutschen Amateurfußball ist zum jetzigen Stand wahrscheinlicher denn je. Alternativ kommt nur eine Saisonverlängerung in Betracht. Wir beleuchten die möglichen Folgen eines Saisonabbruchs und geben Tipps, wie mit diesen Folgen umgegangen werden kann.

 

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Saisonabbruch oder Saisonverlängerung?

Die gewichtigeren Argumente dürften derzeit für einen Abbruch der Saison 19/20 sprechen. Die Corona-Pandemie hält Deutschland und die Welt in Atem und laut Experten ist der Höhepunkt der Pandemie zum gegenwärtigen Zeitpunkt Ende März noch längst nicht erreicht. Klar ist, dass die Gesundheit der Sportler, Trainer, Funktionäre und Zuschauer im Vordergrund stehen muss. Zu welchem Zeitpunkt eine weitgehende Rückkehr in unser gewohntes gesellschaftliches Leben erfolgen kann, ist derzeit nicht absehbar. Erst zu diesem Zeitpunkt werden jedoch wieder Training und Spiele in gewohntem Maße stattfinden können.

 

Blick zu den Profis: Die Situation im Profifußball

Auch im Profifußball stellt sich die Frage, ob die Saison abgebrochen oder verlängert werden soll. Gemeinsam mit der DFL haben sich die Vereinsverantwortlichen der 36 Erst- und Zweitligavereine am 31. März darauf verständigt, dass ein Abbruch der Saison unter allen Umständen vermieden werden soll. Vielmehr sollen die Ligen sowie die nationalen und internationalen Wettbewerbe in Form von Geisterspielen im Mai und Juni zu Ende gespielt werden. Gegen einen Saisonabbruch im Profifußball sprechen vor allem die drohenden finanziellen Folgen, insbesondere ausgelöst durch fehlende Zuschauereinnahmen und Fernsehgelder, welche für einige Vereine existenzbedrohend sein können.

Ob sich die Spiele wie geplant in dem Zeitraum austragen lassen, ist jedoch äußerst fraglich. In den Niederlanden beispielsweise, ist der Spielbetrieb in den Profiligen bereits bis mindestens Anfang Juni ausgesetzt. Die DFL lässt nun jedenfalls zunächst durch Mediziner prüfen, inwieweit ein vor dem Virus geschützter Trainings- und Spielbetrieb überhaupt möglich wäre.

 




 

Besondere Herausforderungen im Amateurfußball

Die Situation im Amateurfußball ist jedoch von der des Profifußballs grundlegend zu unterscheiden. Aufgrund der Anzahl der Mannschaften und Spiele im Amateurfußball wäre die flächendeckende Gefahr von Ansteckungen bei Training und Spielen um ein Vielfaches höher als im Profifußball. Ein durch zahlreiche Mediziner überwachter und geschützter Trainings- und Spielbetrieb ist schon aus praktischen Gründen nicht möglich. Zudem werden viele Amateurmannschaften allein bei einer Pause bis Ende April länger nicht trainiert haben können als in einer normalen Sommer- oder Winterpause. Zwar ginge es dabei allen Mannschaften ähnlich, allerdings erhöht sich ohne Training auch die Verletzungsgefahr für die Spieler.

Für den Sommer sind zudem oft bereits (Nachwuchs-)Turniere und andere Events geplant, auf deren Einnahmen die Vereine angewiesen sind. Der Ausfall von Zuschauereinnahmen im Ligabetrieb dürfte sich dagegen für die meisten Amateurvereine in Grenzen halten. Gegen eine Saisonverlängerung spricht zudem, dass viele Amateurspieler in den Schulferien den Mannschaften aufgrund von Urlaub oder familiärer Verpflichtungen nicht zur Verfügung stehen.

Der englische Fußballverband hat für den Amateurfußball ab der 7. Liga und darunter bereits eine endgültige Entscheidung getroffen: Die Saison ist beendet und alle Ergebnisse der laufenden Saison werden gestrichen, sodass es weder Auf- noch Absteiger gibt.

 




 

Saisonabbruch im Amateurfußball und die drohenden Folgen

Die drohenden Folgen eines Saisonabbruchs wären auch im Amateurfußball finanzieller und sportlicher Art. Wie bereits erwähnt, dürften sich die Ausfälle von Zuschauereinnahmen bei den Ligaspielen für die meisten Amateurvereine in Grenzen halten. Allerdings könnten einigen Vereinen Sponsorengelder fehlen oder Sponsoren auch ganz abspringen. In sportlicher Hinsicht kommt es auf die Art der getroffenen Regelung bei einem Saisonabbruch an.

Ginge es nach dem englischen Vorbild, so würden alle Ergebnisse der laufenden Saison gestrichen und es gäbe weder Auf- noch Absteiger. Würde dagegen die Saison nach dem aktuellen Stand gewertet, so stünden einige Vereine als Absteiger fest, die sich möglicherweise noch hätten retten können. So oder so wäre Vereinen beispielsweise auch die Möglichkeit der Qualifikation für den DFB-Pokal über den Pokalwettbewerb des jeweiligen Landesverbandes genommen, was für Amateurvereine auch finanziell extrem lukrativ ist.

 

 

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Tipps zum Umgang mit den Folgen eines Abbruchs

Ein Saisonabbruch im Amateurfußball würde bedeuten, dass die Vereinsverantwortlichen möglichst geschickt handeln müssen, um die negativen Folgen von ihrem Verein abzuwenden oder diese jedenfalls abzumildern.

Wäre ein Verein durch einen Abbruch der Saison in irgendeiner Weise benachteiligt, so besteht jedenfalls theoretisch die Möglichkeit, gegen den jeweiligen Verband juristisch vorzugehen. Voraussetzung hierfür wäre jedoch, dass sich der Schaden, welcher durch die Benachteiligung entstanden ist, finanziell konkret beziffern lässt. Im Einzelfall kann dies schwierig sein, sodass es sich in vielen Fällen lohnen dürfte, einen Rechtsanwalt einzuschalten, der die Erfolgsaussichten eines juristischen Vorgehens für den Verein zunächst prüft.

 

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Quellen: 

https://www.fussifreunde.de/artikel/saisonabbruch-saisonverlaengerung-vertraege-wie-sieht-s-eigentlich-juristisch-aus/?page=1.

https://www.sportbuzzer.de/artikel/regierung-holland-ministerprasident-fussball-niederlande-reaktionen/.

https://www.sport1.de/fussball/2020/03/england-alle-amateurligen-abgebrochen-kein-auf-und-absteiger.

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Wir hoffen, dass euch dieser Artikel ein paar Antworten auf die Fragen rund um einen möglichen Saisonabbruch im Amateurfußball liefert.

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